Biographie Hein Braat

Vor zwanzig Jahren kam Hein Braat durch einen Lehrer in Kriya-Yoga zum ersten Mal mit dem Mantrasingen in Berührung. Obwohl er sich am Anfang nicht vollständig in die Yogalehre und in den Inhalt der Mantra-Texte einfühlen konnte, war es die Inspiration mit der dieser Lehrer seine Mantras sang, die ihn am nachhaltigsten beeindruckte. So wurde sein Interesse geweckt und getragen durch seine eigene lange musikalische Vergangenheit fragte er sich, welche Art von Technik und Mechanismus wohl dahinter stecken könnte. Dem Yoga widmete er immer weniger Aufmerksamkeit, dafür umso mehr jedoch der Kunst des Mantrasingens. Durch lange Phasen des Experimentierens und durch intensives Üben gelang es ihm, viele neue und bis dahin unentdeckte Türen und Räume in sich selber zu öffnen.

Um sein Wissen um die Mantras zu vertiefen, hat er auch ein Jahr Sanskrit studiert (die Sprache, in der die Mantras ursprünglich geschrieben wurden). Im Vergleich zur niederländischen Sprache findet er Sanskrit eine wesentlich reichere Sprache mit einem breiten Spektrum von Tönen, die den gesamten Körper bei der Aussprache einbeziehen. Und gerade das ist für ihn wesentlich um zur Einheit zu gelangen. Genau wie bei einem Instrument, werden auch hier alle Töne eingesetzt um einen integralen Ton zu erreichen der alles in sich vereint. Das Mantra macht es ebenso: der Sänger benutzt seinen eigenen Körper um sich auf sein höheres Selbst, seine Seele, sein Wesen oder welchen Namen Sie dem Begriff geben möchten, einzustimmen.

Rezitieren
Dennoch, nach Heins Meinung gehört das Rezitieren von Mantras nicht nur zum Bereich der Yoga- oder Meditationspraktiker. Im Westen gibt es ebenfalls Mantrasänger, die diesen alten Traditionen von einem westlichen Standpunkt her nähern, obwohl diese schwer zu finden sind. Hein selbst ist einer von jenen wenigen Sängern, der ein überraschendes und neues Licht auf diese alte auditive Kunst strahlen lässt.

Nach mehr als zwanzig Jahren von Selbststudium und Auseinandersetzung mit den wunderbaren Wirkungen von Mantras weiss er aus ganz persönlicher Erfahrung, worüber er spricht, oder lieber, worüber er singt. Er folgt somit keiner speziellen Lehre einer Mantraschule sondern baut seine Kunst und Ausdruckskraft auf seine eigene Lebensweisheit auf, die er auch so in seiner 40-jährigen Karriere als Musiker aufgebaut hat. Mantra singen ist für ihn eine Erfahrungswissenschaft und durch häufiges Üben und Experimentieren hat er seine eigene Art und Anschauung entwickelt. Hiermit weicht er ab von den klassischen indischen Mantraschulen, die er im allgemeinen als zu streng und zu reglementiert empfindet.

Erfahrung
Nach Heins Erfahrung ist das Mantrasingen leichter für Menschen mit einer vorhandenen tiefgehenden musikalischen Erfahrung, weil diese bereits ein grosses musikalisches Empfinden entwickelt haben. Genauso wie bei einer intensiven Beschäftigung mit einem Musikinstrument handelt es sich bei Mantras um ein häufiges und konsequentes Wiederholen, um die Qualität der Töne ständig zu verbessern und auch um eine grössere Sensibilität für die subtilen Einflüsse der Töne auf den Körper und die Seele zu entwickeln. Beim Rezitieren von Mantras werden alle Töne eingesetzt, um letztendlich einen integralen Ton zu erzielen der alles vereint. Und das macht es zu einer holistischen Kunst weil sie das höhere und das niedrigere Selbst, den Körper und die Seele, das Zeitliche und Ewige miteinander vereinigt.

Technik
Heins eigene Definition eines Mantras ist das Errecihen des Tones um eine spezielle Tür zu öffnen. Eine Tür zum höheren Bewußtsein. Das klingt zuerst vielleicht einfach, sich selbst in den Himmel hinein zu singen. Aber genau wie mit jeder wahren Kunst ist es eine Frage der Technik. Die Essenz der Mantra Rezitation ist die, den natürlichen Ton zu halten. Und das ist gleichzeitig auch die schwierigste Aufgabe. Gutes und natürliches Singen bedeutet singen mit dem ganzen Körper und nicht nur mit der Kehle. Es ist singen mit der ganzen Seele und Seligkeit, bis das Nachdenken darüber hinfällig wird. 

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